Abschied
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Die Reihe „Philosophie aus Italien“ will zur Auseinandersetzung mit den Theoretikern dieser Region anregen. Einer, der weit über die Grenzen Italiens hinaus bekannt ist, ist Gianni Vattimo. Schon mit seiner Konzeption des 'schwachen Denkens' (pensiero debole), die ihn bekannt gemacht hat, war eine Kritik am Letztbegründungsanspruch der Metaphysik angesprochen. Dieser Band fasst in einer Textauswahl seine theoretische Entwicklung der letzten Jahre zusammen: Wie können wir von der Krankheit der Metaphysik genesen? Die Philosophie kann diese Tradition, die uns in ihren ethischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen fremd ist, nicht einfach uminterpretieren, aufsaugen wie das Löschblatt die Tinte, aufheben im dreifachen Sinne. Was bedeutet also Säkularisierung? Ist sie nur möglich als eine 'Verwindung' (Heidegger)? Säkularisierung ist aber nicht nur die Wiederholung und Wiederaufnahme von der Theologie geprägter Themen, sondern Selbstverortung innerhalb eines Horizonts, der sich am prägnantesten, tiefsten und missverständlichsten durch Nietzsches Wort vom Tod Gottes charakterisieren lässt. In der Beschreibung dieses Horizonts zieht Vattimo Gegenwartsphilosophen wie Derrida, Lévinas und Rorty zu Rate. Gianni Vattimo, geb. 1936, ist seit 1964 Professor für Philosophie in Turin, derzeit auch Abgeordneter zum EU-Parlament. Er wurde durch sein Nietzsche-Buch von 1974 und durch seinen Band über das „schwache Denken“ (1983) bekannt.