Wissensmanagement in Unternehmensberatungen
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Der geplante und gesteuerte Aufbau von implizitem und explizitem Wissen sowie dessen zielgerichteter und effizienter Einsatz im Beratungsprozess stellen wesentliche Faktoren für den Erfolg von Unternehmensberatungen dar. Aus diesem Grund zählten Unternehmensberatungen zu den ersten Unternehmen, die ihre Prozesse und ihre Aufbauorganisation an den Anforderungen des Wissensmanagements ausrichteten und eine Unternehmenskultur etablierten, die den Austausch von Wissen fördert. Zur Verwaltung und Speicherung des Wissens werden i. Allg. so genannte Wissensmanagement-Systeme eingesetzt. Diese werden jedoch oft dem Anspruch, Wissen zu verwalten, nicht gerecht. Das liegt zumeist daran, dass Dokumente, Projektdaten o. ä. in hierarchischen Strukturen verwaltet werden. Dadurch ist es nicht möglich, in den Systemen wesentliche Eigenschaften von Wissen abzubilden: seine vielfältigen Verknüpfungen mit anderem Wissen. Zudem beschränken sich die Systeme i. Allg. auf die Unterstützung der Wissenserschließung, z. B. durch Volltextsuchmechanismen. Bei der Erfassung neuen Wissens und dessen Einordnung in eine vordefinierte Struktur erfährt der Benutzer häufig keinerlei Hilfe. Das vorgestellte Konzept für ein Wissensmanagement-System zeigt innovative Ansätze zur Vermeidung der Unzulänglichkeiten existierender Systeme auf. Die Basis des Systems bildet die Verwaltung von Wissen in einem selbstorganisierenden Semantic Web, dessen Knoten explizites Wissen, Personen, Projekte und Practices in Unternehmensberatungen repräsentieren. In Anlehnung an die assoziative Verknüpfung von Wissen im Gehirn werden die Knoten mit Hilfe von semantischen Beziehungen zu einem Netzwerk verknüpft. Das System operiert auf diesem Netzwerk und beobachtet, wie die Berater darin navigieren und welche Knoten sie wie bearbeiten. Auf der Grundlage der Beobachtungen stellt es Funktionen zur Verfügung, die es wesentlich von existierenden Wissensmanagement-Systemen unterscheiden. Dazu zählen z. B. Funktionen zur Erkennung von Wissenslücken und zur Einordnung von neuem Wissen in das Wissensnetzwerk.