Horizontale und vertikale Integration im Bereich der Leistungsverwertung

In der Welt finden kontinuierlich Veränderungen sowohl im wirtschaftlichen als auch politischen Bereich statt. Mit dem Wandel der Märkte müssen Unternehmen die Wahl der Unternehmensgrenzen neu überdenken. Dieses Buch konzentriert sich auf die Frage, unter welchen Bedingungen auf unterschiedlichen Stufen der Leistungsverwertung eine horizontale oder vertikale Ausdehnung des Wirkungsbereiches einer Unternehmung (Integration) oder ihre Einschränkung und Konzentration (Desintegration) sinnvoll ist. Die einschlägigen Diskussionen in der Literatur fokussieren zumeist auf die Erweiterung bestehender oder Entwicklung neuer Ansätze. Basierend auf der Hypothese, dass die Vielfalt an Des-/Integrationserscheinungen nur unzulänglich durch einen einzigen Ansatz erklärt werden können, verfolgt diese Arbeit einen Forschungsansatz, der mehrere relevante Ansätze parallel betrachtet. Anhand der Kombination wesentlicher Treiber von Integration und Desintegration wird ein Erklärungsmodell konzipiert und operationalisiert, welches eine systematische und damit handhabbare Untersuchung des komplexen Sachverhalts ermöglicht. Das Erklärungsmodell strukturiert gängige, ökonomische Ansätze danach, ob diese erstens die Effizienz oder die Effektivität und zweitens Aktivitäten und Ressourcen selbst oder deren Beziehungen und Abhängigkeiten betreffen. Basierend auf den in dieser Arbeit hergeleiteten Indikatoren und Heuristiken kann die „optimale“ Wahl der Unternehmensgrenzen abgeleitet werden. Der Abgleich des Soll-Zustandes mit dem Ist-Zustand eines einzelnen Unternehmens ermöglicht die Ableitung konkreter unternehmensspezifischer Handlungsempfehlungen. In einem ausführlichen Praxisteil wird das entwickelte heuristische Erklärungsmodell in der Medien- und Luftverkehrsbranche angewendet. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen der Ausprägung der Einflussfaktoren und der Struktur der beiden Branchen im Detail erläutert. Insbesondere durch die Identifikation konkreter Indikatoren, die Reduktion der Ursachen-/Wirkungszusammenhänge auf vereinfachte Entscheidungsregeln und die detaillierte Untersuchung der Medien- und Luftverkehrsbranche leistet diese Arbeit einen Beitrag, der auch für die Praxis von Relevanz ist.