Sanierung von häuslichen Grundleitungsnetzen mit dem Flutungsverfahren
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Die bisherigen Untersuchungsergebnisse zum Zustand der häuslichen Grundleitungsnetze deuten übereinstimmend darauf hin, dass die meisten Leitungen (ca. 90 %) größere Schäden aufweisen und die festgelegten Vorgaben für die Dichtheit nicht erfüllen. Schätzungen gehen davon aus, dass zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben in den nächsten Jahren Investitionen von über 100 Mrd. € für die Sanierung der Grundleitungsnetze erforderlich werden. Wegen der spezifischen baulichen Merkmale ist der Einsatz vieler der im öffentlichen Bereich erprobten Sanierungsverfahren bei Grundleitungsnetzen nicht oder nur in Teilbereichen sinnvoll möglich. Aus verfahrenstechnischen Gesichtspunkten kommen derzeit diverse Schlauchliningverfahren (in Teilbereichen), die Neuverlegung der Leitungen in offener Bauweise, das Abhängen der Leitungen an Kellerwänden und -decken und das Flutungsverfahren in Frage. Da von diesen Varianten die Grundleitungsnetze lediglich mit dem Flutungsverfahren ohne größeren baulichen Aufwand in einem Zuge saniert werden können, stellt es für die in großem Umfang anstehenden Sanierungsaufgaben eine aussichtsreiche Möglichkeit dar. Allerdings wird das Flutungsverfahren zur Sanierung häuslicher Grundleitungsnetze bisher nur vereinzelt eingesetzt, so dass für diesen Anwendungsbereich noch keine gesicherten Erkenntnisse existieren. Den Vorteilen des Flutungsverfahrens stehen deshalb erhebliche Unwägbarkeiten bezüglich der Dauerhaftigkeit, der Wirtschaftlichkeit und der Umweltverträglichkeit gegenüber. Das Ziel dieser Arbeit ist deshalb die Schaffung einer fundierten Grundlage, um die Chancen und Grenzen des Flutungsverfahrens für einen zukünftig verbreiteten Einsatz zuverlässig einschätzen zu können und Ansatzpunkte für eine optimierte Verfahrensanwendung aufzuzeigen.