Große Seelsorger - große Heilige
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Am Beispiel großer Seelsorger und einer großen Seelsorgerin lässt sich besonders gut zeigen, was Seelsorge ist, wie sie vollzogen wird und wohin sie führt. Denn sie ist durch und durch personales Geschehen. Rudolf Bohren hat eine repräsentative Auswahl getroffen und scheut dabei auch nicht davor zurück, Jesus selbst unter die großen Seelsorger einzureihen. Ihm folgen Paulus und seine Mitarbeiter, Antonius, Augustus und Hildegard von Bingen, bevor die „Fülle des Geistes“ der Magerkeit unserer Seelsorge gegenübergestellt wird. Dabei erscheint Rudolf Bohren der „Psychologismus“, den er in heutiger Seelsorge entdeckt, als „eine augustinische Spätfrucht“ verdächtigt. Sein Programm: „Eine Generation, die unter der Ohnmacht und Geistlosigkeit ihrer Väter leidet, muss die Fülle des Geistes bei den Vorvätern suchen“. Die großen Seelsorger „inspirieren“ die Theologie, sagt Bohren, die Frömmigkeitspraxis befruchtet auch das geistliche Nach - Denken! Man könnte Cyprians berühmte Formulierung im Sinne Bohrens variieren: Aus „lex orandi lex credendi“ würde dann „lex curandi animas lex credendi“ (bzw. „lextheologieae“). Seelsorge als Wurzel allen Theologiesierens - kein schlechter Ansatz!