Kommunikationsethik des Internets
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Das Internet hat als neues Medium die mediale Umwelt des Menschen tief greifend verändert. Da der Mensch und die menschliche Gemeinschaft Ziel und Maßstab für das mediale Handeln sind, ist zu fragen, inwiefern das Internet zu einer dem Menschen förderlichen Kommunikation beitragen kann. Schon mehrfach wurde eine anthropologischtheologischen Fundierung des Kommunikationsbegriffs in Bezug auf eine allgemeine Medienethik vorgenommen. Eine ausführliche anthropologisch-theologische Begründung des Kommunikationsbegriff, mit der es zugleich gelingt, die Bedeutung des Kommunikationsmediums Internet für die menschlichen Lebensvollzüge zu würdigen und eine Kommunikationsethik des Internets zu entwickeln, steht jedoch noch aus. Diese Lücke versucht die Studie zu schließen. Sie arbeitet sowohl die anthropologische als auch die theologische Bedeutung der Kommunikation heraus. Das geschieht zum einen in Auseinandersetzung mit den Schriften Martin Bubers, Karl Jaspers' und Gisbert Greshakes. Zum anderen nimmt sie den zweiten Schöpfungsbericht und die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies (Gen 2,4b-3,24) in den Blick. Als Ergebnis der Analyse wird die fundamentale Bedeutung der Kommunikation für das Menschsein unterstrichen und ein Kommunikationsmodell vorgestellt. Anhand dessen wird geprüft, ob das Internet mit seinen spezifischen medialen Eigenschaften als Kommunikationsmedium im Sinne dieses Modells bezeichnet werden kann. Dabei wird auf grundsätzliche Überlegungen zu den Medien als Kommunikationsvermittler und ihrer Bedeutung für den Mediennutzer zurückgegriffen. Schließlich wird unter Berücksichtigung verschiedener internetethische Entwürfe eine Kommunikationsethik des Internets für den Internetnutzer („Prosumer“) dargelegt, die vier kommunikationsethische Prinzipien sowie konkrete Kommunikationsregeln für das Internet benennt.