Für mich sind alle Menschen Gottes Kinder
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„Für mich sind alle Menschen Gottes Kinder“ – erklärte Aleksandr Men’ 1989 in einem Interview 1989. Diese Aussage des russisch-orthodoxen Priesters Men’ war nicht als Provokation gemeint, sondern brachte seine tiefste Überzeugung zum Ausdruck. Auch Menschen, die nicht an Gott glauben, waren für ihn Gottes Kinder. Theologisch gesehen bedeutet dies, dass auch diesen Menschen die Liebe Gottes gilt. Wie sehr diese Zuwendung Gottes gebraucht wurde, bezeugen die Entwicklungen in der religiösen Orientierung der Menschen nach dem Zusammenbruch des Sowjetsystems. Dabei spielt der literarische Nachlass des 1990 ermordeten Men’ eine bedeutende Rolle in der Vermittlung christlicher Glaubensinhalte und religiös motivierter Einstellungen im heutigen Russland. In seinen Büchern ist Men’s Überzeugung, dass Gott alle Menschen wie seine Kinder liebt, überall spürbar. Diesen ökumenischen Grundsatz verwirklichte Men’ nicht nur in seiner pastoralen Praxis, sondern begründete ihn in seinen Schriften theologisch. Darin liegt die besondere ökumenische Wirkkraft des Lebens und Werkes von Aleksandr Men’. Eine wissenschaftliche Tagung in Rostock hat 2007 das ökumenische Potential Men’s unter verschiedenen Aspekten beleuchtet. Die Arbeitsergebnisse sind in diesem Band dokumentiert.