Politische Instrumentalisierung von Massenmedien
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Zwei Anliegen werden miteinander verschränkt: die Erstellung eines auf Sozialtheorie beruhenden integrativen Modells zur Untersuchung von politischer Instrumentalisierung von Massenmedien und die Analyse politischer Instrumentalisierung am Beispiel der Sportberichterstattung des DDR-Fernsehens. Im theoretischen Fokus steht die Aufdeckung grundsätzlicher Mechanismen des Handlungssystems und organisational-institutionellen Gefüges politischer Instrumentalisierung von Massenmedien. In der Analyse wird der Frage nachgegangen, wie und inwieweit unter den Bedingungen des ostdeutschen Gesellschaftssystems von 1952 bis 1989 die Fernsehsportberichterstattung politisch-ideologisch instrumentalisiert wurde. Zentral ist die Frage nach den konkreten Auswirkungen medien- und sportpolitischer Beschlüsse auf die Praxis der Programmgestaltung. Dabei steht die Klärung des Begriffs ›Sozialistischer Journalismus‹ als theoretische Bezugsgröße im Mittelpunkt der grundlegenden Erörterungen. Die auf der Basis zentralistisch ausgearbeiteter Beschlüsse, Richtlinien und Anweisungen entstandenen medienpolitischen Doktrinen werden in ihren Entwicklungslinien nachgezeichnet und stellen für die weiteren Analysen den Rahmen, in dem und zu dem Vergleiche und Präzisierungen hinsichtlich der Rolle des Sportjournalismus und der Sportberichterstattung im DDR-Fernsehen möglich sind. Als theoretischer Ausgangspunkt für die vorliegende Analyse und Einordnung der Ergebnisse in einen breiteren sozialwissenschaftlichen Erklärungshorizont wird die von Anthony Giddens 1984 entwickelte und 1997 weiterentwickelte Theorie der Strukturierung herangezogen. Mit ihr werden die verschiedenen Dimensionen ›wider dem Mikro- und Makro‹ in den journalistischen Praktiken betrachtet, insbesondere Fragen von Macht und Herrschaft im Mediensystem sowie zum permanenten Wandel der Praktiken sozialer Reproduktion.