Kinderbeichte im 20. Jahrhundert
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Die Kinderbeichte hat ihre ursprüngliche Schlüsselrolle in der katholischen Erziehung in dem Maße eingebüßt, in welchem das Ideal des „gehorsamen Gotteskindes“ aufgrund der sozio-kulturellen Umwälzungen innerhalb des 20. Jahrhunderts unhaltbar geworden ist. Das Got-tesbild eines allgegenwärtigen Richtergottes wird in dieser Zeit ebenso überwunden wie die Lehre von der Kinderbeichte als einzigem Weg, die Sünden „loszuwerden“ und damit Fege-feuer und Hölle auszuweichen. Die heutige Bußerziehung blickt vor allem auf die Möglichkei-ten des Kindes, das Gute und Richtige zu erkennen, aber auch darauf, wie es gelingen kann, zu Gott in eine vertrauensvolle Beziehung zu treten. Die vorliegende Untersuchung zum Wandel der Erstbeichtvorbereitung vertritt daher die These, dass eine in engen Beziehungen erworbene Beziehungsfähigkeit des Kindes Vor-aussetzung für Umkehr und Versöhnung ist und eine Erstbeichtvorbereitung als eine Bezie-hungskatechese verstanden und umgesetzt werden muss.