Studien zu Paulus und zum Epheserbrief
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Der Sammelband enthält 14 Studien zur paulinischen Theologie und zum Epheserbrief, die Gerhard Sellin in den vergangenen drei Jahrzehnten veröffentlicht hat. Innerhalb des Corpus Paulinum liegt ein Schwerpunkt auf der korinthischen Korrespondenz. Behandelt werden zentrale exegetische, traditions- und religionsgeschichtliche Probleme, die in der Forschung z. T. höchst kontrovers diskutiert werden: Das Rätsel der „Christuspartei“, Anlass und Hintergrund des Streits um die Auferstehung der Toten, das Wirken des Apollos in Korinth, die Spiritualisierung apokalyptischer Vorstellungen und ihr Verhältnis zur Weisheit. Weitere Beiträge fokussieren die Bedeutung und Funktion des Mythischen bei Paulus, befassen sich mit den kategorialen Voraussetzungen der paulinischen Ethik und fragen nach dem prägenden Einfluss hellenistisch-jüdischen Denkens, wie Philo von Alexandrien es repräsentiert, auf die Theologie des Apostels. Die übrigen Aufsätze zum Epheserbrief, der zu den anspruchvollsten und – gerade auch in ökumenischer Perspektive – umstrittensten Texten des Neuen Testaments gehört, zielen auf eine theologische und religionsgeschichtliche Profilierung dieses Schreibens (Adressaten, Intention, Christologie, Ekklesiologie, Ethik). Insgesamt zeigt sich, dass sein Autor umfassende Kenntnisse der paulinischen Briefe und ihrer Theologie besitzt. Trotz signifikanter Modifikationen und des von ihm bewusst wahrgenommenen historischen Abstands zur Pauluszeit erweist er sich als ein genuiner Paulusschüler.