Mission und Ökonomie der Jesuiten in Indien
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Als 1542 die ersten Jesuiten Indien erreichten, hatte die aufstrebende Seemacht Portugal bereits begonnen, sich in Asien ein Weltreich aufzubauen, dessen Beherrschung nach portugiesischer Auffassung mit seiner Christianisierung untrennbar verbunden war. Der Jesuitenorden übernahm dabei bis zu seinem Verbot in Indien im Jahr 1759 eine führende Rolle. Indes erregten seine besonderen Missionsmethoden sowohl in Europa als auch in Asien ebenso Aufmerksamkeit und Argwohn wie sein ökonomisches Wirken. Die Arbeit legt dar, dass sich Handeln und Scheitern der Gesellschaft Jesu in Südasien im 18. Jahrhundert auf ökonomische, politische, kulturelle und religiöse Parameter in Europa und Indien zurückführen lassen. So werden einheimische und europäische Konflikte in Indien ebenso beleuchtet wie die beginnende europäische Nationalisierung, die bereits ihre Schatten auf den überseeischen Handel warf und sich konträr zur Multinationalisierung der Jesuiten in Südindien verhielt. Die Auseinandersetzung mit der Malabar-Provinz der Jesuiten im 18. Jahrundert erlaubt dabei den Blick auf eine bis dato wenig analysierte Situation der Ordensgeschichte, die exemplarisch mehr Licht in die finanzielle Situation des Ordens in Indien und seine Missionsorganisation zu bringen vermag.