Bodai-ju-an
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Im täglichen Tun fortsetzen, was mit Shaka-sama begann. Die Bodai-ju-an, Bodhi-Baum-Klause, ein kleines, offenes Tee-Haus am Waldrand direkt neben einem Bodhi-Baum, einer ca. 200 Jahre alten Linde, im Bereich der Eiwa-Zendo, der Sitzhalle des ewigen Friedens – gibt es wirklich. Der Autor, Zen-Meister Sotetsu Yuzen, sitzt hier bei Wind, Regen, Sonne, Mondschein oder Schnee, ist der Natur nahe und lässt den Geist frei. Was er zurückbringt, nimmt manchmal Haiku-Gestalt an, manchmal erinnert es ihn an die Entstehung der Rinka-Klöster, was „unter dem Wald“ bedeutet. Eine Rinka-Linie, die Genju-Linie, entstand gegen Ende der Kamakura-Zeit (1185-1333), als japanische Zen-Mönche Unterweisung bei dem chinesischen Meister Chung-feng Ming-pen (jap. Chuho Myohon, 1263-1323) suchten. Der Autor beschreibt Lebensweg und Wirkungsweise dieses weniger bekannten und dennoch großartigen Zen-Vorfahren. Einer seiner japanischen Schüler war Jakushitsu Genko (1290-1367), ein leider auch weniger bekannter Dichter-Mönch, dessen einfühlsame Prosa bis tief zu den Wurzeln des Zen reicht. Seine Natur-Beschreibungen sind einzigartig, wie auch sein ganzes Leben, das in diesem Buch eine liebevolle Würdigung findet. Jakushitsu Genko war der Gründer des Eigen-Ji, eines dieser Rinka-Klöster in Japan, das die Heimstatt des Autors während mehrerer seiner Japan-Aufenthalte war. Hier lebte er in enger Beziehung zu seinem Meister Yuho Soshun Seki Zenji (1900-1982), dem er so viel von seinem Zen-Verständnis zu verdanken hat. „Du musst bald an meiner Stelle Zen zeigen, erhalte die Dharma-Linie, welche bei Shaka-sama begann, und setze sie fort“, waren die letzten Worte wie zugleich Auftrag für den Autor, ehe sein Meister kurz darauf starb. Dieses reich bebilderte Buch, voller selbstgemachter Erfahrungen des Autors, führt den Leser auf dem Weg des Zen von China über Japan nach Deutschland und Polen. Für den aufrichtig Zen-Übenden findet sich hier eine Möglichkeit, direkt aus dem Ursprungs-Zen zu schöpfen, sein Zen-Verständnis zu vertiefen und auf dem Boden der Wirklichkeit diesen alten Weg des Zen inmitten der gegenwärtigen Welt klarbewusst und mit Freude, die sich aus der Quelle des Geistes nährt, fortzusetzen.