Schwäbische Jugend
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Gernot Dilger, der hier den ersten Teil seiner Erinnerungen vorlegt, entstammt einer schwäbischen Bauernfamilie, deren mütterliche Seite tief im Pietismus verwurzelt ist. In dieser speziellen Form, sich das Leben schwerer zu machen als nötig − „dia gangad zom Lacha en dr Kellr“ − mögen viele Leser ihre eigene Prägung wiedererkennen, vermutlich auch dann, wenn sie sich zeitlich oder weltanschaulich weit davon entfernt glauben. Der nicht streng chronologisch angeordnete Text lebt von der genauen Alltagsbeobachtung und von den bisweilen ins Skurrile hinüberspielenden Personenporträts. Es ist jedenfalls eine Kunst für sich, eine stinknormale Konfirmation so zu schildern, dass sie nicht mehr, aber auch nicht weniger bedeutet als die Summe all ihrer Peinlichkeiten – und dennoch durchblicken zu lassen, dass man einzig auf diese rituelle Weise die Schwelle zur Welt der Erwachsenen übertreten konnte.