Katholische Bildertheologie der frühen Neuzeit
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Die katholische Bildertheologie der frühen Neuzeit war eine wesentliche Grundlage für die Kunstentwicklung dieser Epoche. Anhand von zeitgenössischen Schriften werden Inhalte, Bedeutung und Auswirkungen sowohl für die grundsätzliche Beurteilung der Bilder als auch für die Ikonographie umfassend dargestellt und erörtert. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert entstanden zahlreiche Schriften, in denen unterschiedlichste Autoren den überkommenen katholischen Bildgebrauch gegen die Angriffe der Reformation verteidigten. Die Inhalte dieser Schriften werden in diesem Band ausführlich dargelegt und analysiert, und es werden die Bezüge dieser Texte zur Praxis der Kunst aufgezeigt. Der wichtigste Bildertheologe war der Löwener Universitätslehrer Johannes Molanus. Den Dekreten des Trienter Konzils (1563) folgend betonte er das Traditionsprinzip, das es unmöglich machte, sowohl die Bilder aufzugeben als auch ihre – ebenfalls traditionelle – Vielfalt zu reglementieren. Sein Antipode ist der Bologneser Kardinal Gabriele Paleotti, der vergeblich versuchte, umsetzbare Regeln für Bilder aufzustellen, und aus theologischen, philosophischen und kirchenpolitischen Gründen schließlich scheiterte. Sein beabsichtigtes neues Regelwerk, das nie veröffentlicht wurde, wäre nicht mit dem von der römischen Kurie vertretenen Traditionsprinzip vereinbar gewesen: Unbeabsichtigt aber wirksam sicherte dieses Prinzip die Rahmenbedingungen für eine kontinuierliche künstlerische Entwicklung. Christian Hecht hat ein im besten Wortsinn unzeitgemäßes Werk vorgelegt - in der Themenstellung wie in der methodischen Durchführung. Dies soll als Kompliment verstanden werden. [Werner Telesko, Kunstgeschichte aktuell] H. ist ein kluges, ausgewogenes und sorgfältig gearbeitetes Buch gelungen, an dem niemand vorbeikommt, der sich zukünftig mit der Bildertheologie der frühen Neuzeit beschäftigen wird. [Dirk Fleischer, Theologische Literaturzeitung]