Der Lübecker Christenprozess 1943
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Vier Seelsorger üben Kritik an einem totalitären Regime, kommen ins Gefängnis, werden in einem Schauprozess verurteilt und in aller Stille hingerichtet. Ihre Mitarbeiter in der Gemeinde entgehen knapp dem gleichen Schicksal. Die Briefe aus der Gefangenschaft und die Augenzeugenberichte über die Todesstunde künden von menschlichen und religiösen Erfahrungen, die gerade vor dem Hintergrund von Angst, Zweifel, Verlassensein und der Möglichkeit, durch Widerruf und Anpassung am Leben zu bleiben, umso erschütternder und herausfordernder wirken. Ihre Entscheidung für die letzte Konsequenz der Freiheit, die Lebenshingabe für unveräußerliche Werte ist deshalb so beunruhigend und rückt uns unausweichlich auf den Leib, weil sie Menschen „wie du und ich“ waren. Ihre am Ende zur Mystik gereifte Spiritualität im Verbund mit ihrer zeitlosen politischen Botschaft macht das Lübecker Blutzeugnis so aktuell wie eh und je. Gut 67 Jahre nach ihrem Tod werden die drei katholischen Kapläne im Sommer 2011selig gesprochen. Zu diesem Anlass erscheint Ende Mai das Standardwerk über die Lübecker Märtyrer in einer Neuausgabe. Die Autorin Else Sibilla Pelke war Journalistin und Bildungsreferentin in Düsseldorf, lehrte an der Universität Paderborn Studienmethodik, führt ein Lektorat für wissenschaftliche Arbeiten und Publizistik, schrieb mehrerer Bücher und hielt Vorträge über zeitgeschichtliche, pädagogisch-psychologische, theologische Thematiken und Entwürfe eines „Neuen Alters“; sie veröffentlichte auch Lyrik. Inspiriert vom Erlebnis des Lübecker ökumenischen Blutzeugnisses mit seiner Dynamik als Einheitsbewegung entwickelte sie allmählich eine transkonfessionelle und interkulturelle Spiritualität.