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Santería und ihre Globalisierung in Kuba

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Die Dissertation untersucht Akteur/innen, Praktiken und Konfliktfelder der transnationalen Vernetzung der afrokubanischen Religion Santería. Entstanden aus dem religiösen Erbe westafrikanischer Sklaven/innen und des iberisch-kolonialen Katholizismus ist sie heute die populärste Religion in Kuba. Durch kubanische Migrant/innen, globale Kulturindustrien und Tourismus gelangte die Santería in die USA, die Karibik, nach Lateinamerika und Europa. Die lokale Religionspraxis vollzieht sich seit den 1990er Jahren zunehmend in nationen- und grenzüberschreitenden Räumen und wird durch reziproke Verpflichtungen innerhalb transnationaler Ritualfamilien gestützt. Claudia Rauhut hat basierend auf qualitativen Feldforschungen zwischen 2004 und 2007 in Havanna die Neuverhandlung von Macht, Tradition und Innovation im transnationalen religiösen Feld Kubas analysiert. Sie arbeitet historische, soziale, ökonomische und politische Faktoren der Transnationalisierung der Santería und ihre Konfliktfelder heraus. Diese behandeln Deutungskämpfe um die Ausrichtung der Ritualpraxis, um religiöse Institutionalisierung und ethische Normierung, um widerstreitende Traditionsbezüge zwischen Kuba und Afrika, neue Geschlechterrollen sowie veränderte Beziehungen zwischen afrokubanischen Religionen und katholischer Kirche. Santería-Praktizierende Kubas und ihr Expertenkampf zielen auf die Kontrolle eines unausweichlichen Religionswandels in einem globalisierten Setting ab. Darin geht es um Teilhabe und Integration in globale religiöse Entwicklungen einerseits und Selbstbehauptung einer Souveränität im lokalen Religionshandeln andererseits.

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2012

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