Lesernähe: Modell und Instrument für regionale Tageszeitungen
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In dieser medienwissenschaftlichen Arbeit wird „Lesernähe“ erstmals als eigenständiges Modell bestimmt, das mit Hilfe eines Analysekonzepts zum praktikablen Instrument für regionale Tageszeitungen eingesetzt wird. Als Leser werden alle Bewohner eines Verbreitungsgebietes bestimmt und Lesernähe fußt auf örtlicher Nähe, Alltagsnähe sowie Interaktionsbereitschaft. Die quantitativen und qualitativen Untersuchungen sind Inhaltsanalysen, Typologisierungen, vertiefende Fallbeispiele. Drei regionale und eine überregionale Tageszeitung aus Österreich und Südtirol wurden von 1990 bis 2010 untersucht. Die Ergebnisse zeigen für jede Zeitung detailliert Annäherungen ans und Distanzierung vom Publikum ihres beanspruchten Verbreitungsgebietes: Ausblenden von wichtigen Themen, Skandalisierung, Bevorzugung bestimmter Orte und Bezirke. Die Ergebnisse werden sowohl vor der jeweiligen Region und deren Räume gesehen als auch auf den Eigenanspruch der Zeitungen und deren Strukturentwicklung bezogen.