Bestimmung des Fahrerleistungsvermögens zur Adaption von Fahrerassistenzsystemen

Zur Bestimmung des Fahrerleistungsvermögens (FLV) werden indirekte Identifikationsmodelle entwickelt und daraus Adaptionen von Fahrerassistenzsystemen (FAS) ermöglicht. Diese adaptierten Systeme können den Fahrer bedarfsgerecht unterstützen, sodass kritische Fahrsituationen antizipiert und so auch potentielle Unfälle vermieden werden können. Hierbei erfolgt eine Fokussierung des FLVs auf Fahrszenarien mit langen und monotonen Fahraufgaben, um müdigkeitsbedingte Unfälle zu adressieren. Als Messdatenbasis der vorliegenden Untersuchungen wurden insgesamt über 40.000 km in 67 Versuchsfahrten zugrunde gelegt. Einen zentralen Bestandteil bildet die Objektivierungsmethodik, bei der basierend auf den mittels Fahrzeug- und Fahrumgebungssensoren erfassten Informationen anhand einer zuverlässigen Referenz ein Identifikationsmodell zur indirekten Bestimmung des FLVs erstellt wird. Zur Bildung dieser FLV-Referenznote werden als geeignet erwiesene Systeme, welche direkt beobachtend sowie physiologisch den Fahrerzustand erfassen, mittels der Methodik , Goldene Referenz' zusammengeführt. Aus den Informationen aus Fahrzeug und Fahrumgebung sowie anhand von Fahrermodellen werden Kennparameter zur Objektivierung definiert. Die Modellbildung erfolgt durch die Anwendung einer Faktoranalyse und den angeschlossenen multiplen Regressionsverfahren. Durch die online-fähige Integration des so entwickelten FLV-Modells und die Einbindung des FLV-Index' in ein adaptives kombiniertes FAS wurde ein Funktionsdemonstrator aufgebaut, der mittels eines prototypischen HMI einer LED-Leiste die Spurhaltung, den Spurwechsel sowie die Abstandsregelung entsprechend des Fahrerleistungsvermögens assistiert. Im Rahmen einer Validierungsstudie konnte die Akzeptanz der an das FLV adaptiven FAS nachgewiesen werden.