Häuser der Weisheit
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Wissenschaft im Goldenen Zeitalter des Islam Im 9. Jahrhundert wurde das „Haus der Weisheit“ vom Abbasiden-Kalifen al-Ma’mūn in Bagdad gegründet. Hier wurden wissenschaftliche Texte aus allen möglichen Ländern gesammelt und von den besten Übersetzern ins Arabische übertragen. Dabei handelte es sich vor allem um antike griechische, aber auch um persische und indische Werke. Die so gewonnenen Erkenntnisse wurden von den Wissenschaftlern im Reich der Abbasiden mit Hilfe eigener Beobachtungen und Experimente verfeinert und weiterentwickelt. Ärzte wie Ibn Sīnā (lat. Avicenna), Mathematiker wie al-Chwarizmi (auf den die Algebra zurückgeht), Geographen wie al-Idrīsī und viele weitere herausragende Gelehrte legten die Fundamente oder erweiterten das bereits vorhandene Wissen zahlreicher heutiger Disziplinen. Auf verschiedenen Wegen gelangte dieses Wissen nach Europa. Eine besondere Rolle bei der Vermittlung spielte im 12. und 13. Jahrhundert Andalusien. Hier wurden die arabischen Werke ins Lateinische übertragen und den hiesigen Gelehrten so überhaupt erst zugänglich. Darunter befanden sich Schriften von Euklid, Ptolemaios und Aristoteles, der nun zu neuer Bedeutung gelangte. Darüber hinaus befanden sich unter den Texten auch zahlreiche genuin arabische Schriften aus verschiedenen Disziplinen. Diese Schriften stellten für die europäischen Gelehrten einen kaum fassbar großen Schatz dar! Dieser Band geht in 13 Beiträgen sowohl auf die Entwicklungen in verschiedenen Wissenschaften als auch auf die Frage des Verhältnisses von Islam und Wissenschaft damals wie heute ein.