Wurmbunte Klingen
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Das zweischneidige Langschwert, die sogenannte Spatha, war bereits im frühen Mittelalter nicht nur eine hocheffektive Waffe, sondern auch ein herausragendes Statussymbol und sogar ein magisches Artefakt. Bereits Theoderich der Große lobte die Qualität von Schwerten mit „sich kräuselnden Würmchen“, die auf eine komplizierte Herstellung der Klingen im Schweißverbundverfahren hindeuten. Die einst prachtvollen Waffen werden heute bei Ausgrabungen in der Regel als verrostete Objekte aus frühmittelalterlichen Gräbern geborgen. Vor allem mithilfe von 3D-Röntgen-Computertomografie konnte der Autor Ulrich Lehmann neue Erkenntnisse zum Aufbau von 32 Schwertern des 6. bis 8. Jahrhunderts n. Chr. gewinnen und sogar die einst sichtbaren komplizierten Schweißmuster rekonstruieren. Die Ausführung dieser Muster diente dem zeitgenössischen Betrachter als Zeugnis für die Qualität der Waffe und die Handwerkskunst des frühmittelalterlichen Schmieds. Darüber hinaus besaßen die schimmernden Schweißmuster in der damaligen Vorstellung eine weitere wichtige Bedeutung: Sie waren eng mit einer Schlangensymbolik verwoben, die den Feind bedrohen und den Schwertträger schützen sollte.