Die Feier des Osterfestkreises im Ingolstädter Pfarrbuch des Johannes Eck
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Johannes Eck war nicht nur Gegenspieler Luthers und Theologieprofessor, sondern auch Pfarrer am Ingolstädter Münster (1525-32 / 1538-40). Dazu legte Eck für sich und seine Nachfolger ein Pfarrbuch mit sämtlichen praxisrelevanten Informationen an. Offenbar war er zu Beginn seiner Amtszeit mit diversen Fragen konfrontiert: Wie sind – besonders an Feiertagen – die Gottesdienste zu feiern? Welche lokalen Besonderheiten sind durch Stiftungen, durch den Herzog, die Stadt, die Universität oder die Bruderschaften wie festgelegt? Welche Aufgaben haben Kooperatoren und Kapläne in Liturgie und Pastoral? All diese Angelegenheiten trug Eck im Pfarrbuch zusammen und schuf so eine hochinteressante Quelle für Liturgie und Frömmigkeit in der Reformationszeit. Die Studie bietet erstmals eine vollständige Edition des Pfarrbuchs mit deutscher Übersetzung und vor allem eine präzise liturgiewissenschaftliche Kommentierung des Osterfestkreises, die eine Vielzahl anderer Pfarr- und Mesnerpflichtbücher, Libri Ordinarii und diözesaner Liturgiebücher (Ritualien / Missalien) vergleichend einbezieht. So werden die speziellen Eigenheiten der Liturgie des Münsters, das als Pfarr-, Herzogs- und Universitätskirche ein umfassendes gottesdienstliches Programm hatte, und der gemeinsame Traditionsstrom sichtbar. Das Pfarrbuch zeigt eine bisher wenig beachtete Seite Ecks: sein hohes Interesse und Gespür für die Feier der Liturgie. Einleitend wird die Quellengattung der Pfarrbücher vorgestellt, unter denen die Ingolstädter Handschrift durch Autor, Umfang und liturgiehistorischem Informationswert hervorsticht.