Endgeräte für Dynamic Broadcast: Modellbasierte Analyse des Einflusses von Programmdistribution und TV-Nutzungsverhalten auf den Energieverbrauch

Moderne TV-Geräte und Set-Top-Boxen für den terrestrischen Empfang digitaler TV-Signale sind zunehmend mit Schnittstellen für den Anschluss an das Internet ausgestattet. Des Weiteren stellen diese Geräte häufig auch Funktionen digitaler Videorecorder bereit. Dynamic Broadcast ist ein systemtheoretisches Konzept, bei dem die Annahme, dass Endgeräte zukünftig standardmäßig über eine solche erweiterte Geräteausstattung verfügen, zugrunde gelegt wird. Die TV-Inhalte werden hierbei über ein heterogenes Rundfunk-/Breitbandnetz zu den Endgeräten übertragen. Dazu werden neuartige Übertragungsmethoden definiert, die neben der Live-Übertragung über dynamisch veränderliche Übertragungswege auch Verfahren für die zeitversetzte Übertragung einschließen. Dies ermöglicht die Optimierung der Programmdistribution v. a. im Hinblick auf die Übertragungskosten und die Effizienz bei der Spektrumsnutzung. Für rundfunkbasierte Systeme der Zukunft wie Dynamic Broadcast werden zunehmend auch Aspekte der ökologischen Nachhaltigkeit eine Rolle spielen. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass signifikante Umweltauswirkungen aus dem Energieverbrauch der Endgeräte resultieren. Für Dynamic Broadcast gilt dies insbesondere deshalb, weil die Endgeräte für die zeitversetzte Übertragung von TV-Inhalten u. U. in einen aktiven Zustand versetzt werden, obwohl sie nicht durch eine Zuschauerin oder einen Zuschauer eingeschaltet wurden. Der Fokus der vorliegenden Dissertation liegt auf einer detaillierten Analyse des Energieverbrauchs von Endgeräten für Dynamic Broadcast. Da Dynamic Broadcast ein Konzept für die Zukunft darstellt und der Energieverbrauch von Endgeräten deshalb nicht in realen Netzen durch Messungen bestimmt werden kann, erfolgt die Energieverbrauchsanalyse modellbasiert.