Offene Horizonte
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Das Christentum ist darauf angewiesen, sein Glaubenspathos immer wieder neu zu überdenken und Antwort zu geben auf die Hoffnung, die es trotz allen offensichtlichen Widerständen der Welt anzutragen versucht. In diesem Sinn soll die Offerte dieser Schrift ein Angebot zum Gespräch über Grundlegendes sein: über Gott, die Engel und den Menschen. Gott wird auf seine Offenheit im Kontext zweier Extreme hin befragt – auf seine Kompatibilität mit einem offenen Atheismus und einer Option für die Mystik. Überraschende Parallelen eröffnen sich in dieser Konfrontation, insbesondere mit der apophatischen Mystik, die sich nicht scheut, vom ‹Nichts Gottes› zu reden. Die Engel werden in ihrer Funktion als geistige Boten auf ihre geistig-physische Beweglichkeit hin befragt. Insbesondere tritt hierbei (mit einem bisher unbekannten Text) ihre Fähigkeit in Betracht, in großer Mehrzahl auf einer Nadelspitze ‹Platz› nehmen zu können – gegen alle Bedenken, die bisher die Gelehrten an den Tag legten. Der Mensch schließlich in seiner existentiellen Kombination von Geistigkeit und Leiblichkeit ist ein Wesen der Mitte (und wird auch von den Vätern als ‹medietas› bezeichnet) – eine Existenzform, die ihn zu großen Leistungen ermächtigt. Die Thematik führt in breiter Dokumentation hinein in eine christliche Offenheit, die heute als ‹offener Horizont› bezeichnet und gelebt werden muss.