Christliche und islamische Mystik

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Christliche und islamische Mystik zeigen trotz ihrer unterschiedlichen Ziele viele Gemeinsamkeiten, einschließlich der Ausprägung mystischer Wege. Die Untersuchung beginnt mit einer Grundlegung der Mystik in beiden Traditionen und identifiziert drei spezifische mystische Wege: den „regulierten“ Weg im christlichen Orden oder einer Sufi-Bruderschaft, einen affektiv-voluntaristischen Weg und einen intellektuell-systematischen Zugang. Stellvertretend für die affektiv-voluntaristische Mystik stehen Mansūr al-Ḥallāj, Jalāl ad-Dīn al-Rūmī und Johannes vom Kreuz. Für die intellektuell-systematische Mystik werden Muḥammad al-Ghazzālī und Thomas von Aquin verglichen. Allen mystischen Zugängen, unabhängig von der Tradition, ist eine tiefe Sehnsucht nach Gott eigen, aus der eine zunehmende Gottesliebe erwächst. Der Vergleich der mystischen Wege bietet wertvolle Ansätze für den interreligiösen Dialog, indem er eine spirituelle Dimension hinzufügt. Diese Haltung der Sehnsucht kann das Verständnis des dialogischen Prozesses fördern und dazu ermutigen, den interreligiösen Austausch vertrauensvoll fortzusetzen. Annemarie Schimmel, eine bedeutende Expertin für die mystische Dimension des Islam und Professorin an der Harvard University, wird in dieser Untersuchung gewürdigt. Ihr Lebenswerk und ihr Engagement als Brückenbauerin zwischen den Kulturen sind eindrucksvolle Zeugnisse für den Dialog mit der islamischen Welt.