Was heißt hier Designkultur?
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Noch immer wird Design in der öffentlichen Wahrnehmung häufig als Lifestyle, Trendthema oder Marketinginstrument missverstanden. Die Essays des Designkritikers Markus Frenzl, in denen er sich seit Jahren mit fachübergreifenden Themen und alltagskulturellen Beobachtungen befasst, stellen ein kenntnisreiches Gegengewicht zur oft oberflächlichen Berichterstattung dar. „Seine Artikel sind keine unkritischen Hofberichterstattungen über sogenannte ‘Stardesigner‘, sogenannte ‘Designunternehmen‘ oder über ‘neueste Trends“, so Dieter Rams in seinem Vorwort, „es sind eigenständige, oft auch unterhaltsame Stellungnahmen zu Designthemen. Er (.) hinterfragt die Rolle von Design und Designer kritisch. Er stellt Bezüge zwischen den Neuen Medien und der gegenständlichen Welt her. Er vermittelt Gestaltung dadurch wieder als Aufgabe, die sich mit der Suche nach dem Besseren und Dauerhafteren befasst, die unsere Produktkultur so bitter nötig hat.“ „Was heißt hier Designkultur?“ versammelt eine Auswahl von 29 aufschlussreichen und sprachlich eigenständigen Essays aus mehr als 120 Artikeln und Beiträgen zum zeitgenössischen Design, die der Autor zwischen 2006 und 2009 veröffentlichte. Mit übergeordneten Themen wie Identität, Urbanität, Einfachheit, Inszenierung, Sprache, Ordnung, Patina oder Handwerk zeigt der Autor die Zusammenhänge zwischen Gesellschaft und Gestaltung auf und stellt Bezüge der verschiedenen gestalterischen Bereiche her. Dazwischen finden sich immer wieder „Tiefenbohrungen“, die Einzelentwürfe wie die „Tolomeo“-Leuchte oder den „Backenzahn“-Hocker, Themen wie Schalter oder Mülleimer oder spezifische Zeitphänomene wie den Wertewandel von matten und glatten Oberflächen näher erkunden. In der Verbindung entsteht so ein anschauliches Gesamtbild der prägenden Designthemen der letzten Jahre mit persönlich gesetzten Schwerpunkten.