Von sachlichen Romanzen und fliegenden Klassenzimmern
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Der Obertitel des Sammelbandes Von sachlichen Romanzen und fliegenden Klassenzimmern, der dem Deutschdidaktiker, Leseforscher und Kinderliteraturspezialisten Bernhard Meier gewidmet ist, verrät schon, dass sich zumindest ein Teil der 21 Beiträge dem deutschen Kinderbuchklassiker Erich Kästner widmet. So unternehmen Schülerinnen und Schüler nicht nur eine „Phantasiereise zu Erich Kästners Sachlicher Romanze“, auch Goethes Pädagogischer Provinz in Erich Kästners Poetik des Kinderbuches wird nachgegangen, wie überhaupt Goethe in anderen Beiträgen ebenfalls eine wichtige Rolle spielt, so bei der Betrachtung von Faust I aus gegenwärtiger filmischer Sicht in der gymnasialen Oberstufe. Weitere Betrachtungsgegenstände sind die Anfänge von Paul Flemings deutscher Dichtung, die Darstellung von Geschlechterkonstellationen in der Literatur des 18. Jahrhunderts und die entstehungs- und wirkungsgeschichtlichen Zusammenhänge von Hermann August Korffs epochalem vierbändigen Werk Geist der Goethezeit. Unter dem Motto „Vom tätigen Leben“ werden zwei sehr unterschiedliche Dichtergestalten in ihrer Persönlichkeit und ihrem Wirken vorgestellt: der „Schwabendichter“ Arthur Maximilian Miller und der ungarische Lyriker József Attila. Die Beiträge im Teil „Kinder- und Jugendliteratur“ stellen Walter Benjamin als Theoretiker vor und greifen das wichtige Thema textinterner Pragmatik sowie die große Bedeutung von Essen und Trinken in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm auf. Hans-Georg Noacks Romane Stern über der Mauer und Die Webers werden als früher Versuch der AuseinanderSetzung mit dem Nationalsozialismus analysiert, ebenso neue Jugenddramen, die das Thema Gewalt in der Schule und die alltäglichen Lehrer-Schüler-Konflikte thematisieren. Im Teil „Bilder entstehen - Bilder wirken“ wird über neue Formen und Techniken der Bildgestaltung mit Hilfe des Computers reflektiert, außerdem wird das Märchenbilderbuch Hänsel und Gretel von Susanne Janssen mit Schülern erschlossen. Fünf Beiträge, die sich mit der Vermittlung von Literatur und mit der Leseförderung überhaupt, auch bei Schülern mit Migrationshintergrund, beschäftigen, sind im Teil „Lesen und Schreiben“ zusammengefasst. Möglichkeiten des Schreibenlernens werden explizit an der Form des Essays vorgeführt. Den Abschluss bildet ein Blick „in die Fremde“, nach Neuseeland, wo „Böhmische Dörfer“ aufgespürt werden. Damit wendet sich der Band an Freunde der Literatur, vor allem der Kinder- und Jugendliteratur, und zwar an Lehrende ebenso wie an Lernende. Die Herausgeber Prof. Dr. Dr. phil. Kurt Franz, Ordinarius i. R., Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Universität Regensburg Astrid Koopmann, M. A., hauptamtliche Studienberaterin, Lehrbeauftragte an der TU Chemnitz für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur