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Bei der Rezeption von Kunstwerken spielen vier Faktoren eine entscheidende Rolle: Wissensbestände wie Kunsttheorie, Ästhetik und Kunstgeschichte, Präsentationsbedingungen wie Museen und Bilderrahmen sowie das Medium Geld. Diese Faktoren bilden ein Rahmensystem, das es einem Werk ermöglicht, mit spezifischen Eigenschaften sichtbar zu werden. Alle Faktoren, einschließlich des rezipierten Gegenstandes, stehen in ständiger Wechselwirkung, deren Art jedoch historischen Veränderungen unterliegt. Mit der Entwicklung der Moderne geraten diese Faktoren unter einen verstärkten Legitimationsdruck, was neue Mechanismen der Legitimation und Stabilisierung des Systems hervorruft. Inflations- und Deflationsprozesse innerhalb der einzelnen Faktoren sind funktional miteinander verknüpft: Eine Entwertung in einem Segment führt zu komplementären Aufwertungen in anderen. Ein bedeutender Effekt dieser Dynamik ist die verstärkte Aufwertung moralischer Motive in der Kunstproduktion und -rezeption, die mit Veränderungen in den moralischen Diskursen einhergeht. Die Studie von Hans Zitko über die medialen und systemischen Konstellationen der Kunstwelt bietet nicht nur ein Strukturmodell zur Analyse, sondern verfolgt auch die historische Entwicklung, die zum gegenwärtigen Kunstbetrieb geführt hat.
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Kunstwelt, Hans Zitko
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- Released
- 2012
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