Wie alles in diesem Land
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In drei außergewöhnlich sensiblen Erzählungen bringt Colum McCann das Kunststück fertig, den nordirischen Bürgerkrieg und dessen Ursachen zu beschreiben, ohne das Thema ein einziges Mal direkt zu nennen. Allein durch die Poesie und die Bildkraft seiner Sprache gelingt es ihm, im Besonderen des oft vergessenen politischen Dramas das Allgemein-Menschliche zu zeigen. Er macht deutlich, wie Feindschaft zwischen den Menschen in den Köpfen entsteht und sich verfestigt. Etwa am Beispiel eines pubertierenden Jungen, der die bittere Erfahrung macht, dass Heldentum seinen Preis hat, oder an dem einer jungen Frau, die dem falschen Mann ihre Sympathie schenkt und das Liebste verliert, was sie hat. Einer der besten irischen Autoren seiner Generation erhebt hier die Stimme für die Menschlichkeit - ohne politisch Stellung zu nehmen, aber mit der poetischen Kraft und der wilden Melancholie des betroffenen Dichters.