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Widmers Königsdrama über die Kündigungskultur wird weltweit aufgeführt. Das Thema ist brisant: strukturelle Arbeitslosigkeit, das Dilemma der westlichen Industriegesellschaft. Anders als gewohnt, wird es jedoch aus der Perspektive der Spitzenmanager betrachtet, die aufgrund globaler Umstrukturierungen entlassen wurden. Diese treffen sich in einem Züricher Outplacement-Büro, um ihre Enttäuschungen zu verarbeiten und sich auf eine berufliche Reintegration vorzubereiten. Der Perspektivenwechsel ist entscheidend. Es handelt sich um ein Königsdrama der Wirtschaft, nicht um ein Stück über die kleinen Leute. Dies hebt das Spiel aus den Grauzonen üblicher Sozialreportagen und bietet überraschende Einsichten und Witz. Ein wenig Schadenfreude ist ebenfalls dabei, denn es ist tröstlich zu wissen, dass es auch „die da oben“ treffen kann. Das Publikum wird lachend unterhalten, erkennt jedoch auch die Beklommenheit: Es gibt ernsthafte Probleme, nicht nur in der Schweiz. Ein wölfischer Kapitalismus bahnt sich seinen Weg, der Mensch wird zunehmend überflüssig, sobald er nicht als Verbraucher benötigt wird. Manager müssen nicht nur ihre Untergebenen, sondern letztlich auch sich selbst entlassen – das ist die groteske Logik der Ökonomie. Die Globalisierung frisst ihre Kinder.
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Top Dogs, Urs Widmer
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- Released
- 2010
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