Die Blumen des Bösen
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Als Die Blumen des Bösen 1857 in einer Auflage von 1.100 Exemplaren erscheinen, wirkt das Buch wie ein Faustschlag ns kollektive Gesicht des Bildungsbürgertums, das sich die Poesie poetisch wünscht: feierlich, erhaben und gelegentlich galant, etwas für Mußestunden, die den Alltag erhöhen. Und hier besingt einer in bisher unerhörter Formvollendung ausdrücklich den Alltag, den Dreck, das Kranke, die Unterwelt, den Abschaum und die Ausgestoßenen, die Revolte gegen menschliche wie göttliche Ordnung. Denn der Schöpfer hat mit Erschaffung der Welt seine Unschuld verloren; er ist als Seinsgrund auch Urheber des Bösen. Die Schöpfung als Sündenfall Gottes. – Nie zuvor ist derart Unerhörtes Wort geworden. Baudelaire ist der Kirchenvater und sein einziger Gedichtband ist die Offenbarung der Modernen Poesie. Seine Blumen des Bösen haben durch den Dichter Stefan George die bis heute würdigste deutsche Entsprechung gefunden.