Der Sonnenkönig und seine Feinde
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Massiv hat Ludwig XIV. Kunst zu politisch-propagandistischen Zwecken eingesetzt; entsprechend ist er auf diesem Gebiet im In- und Ausland vehement und nachhaltig attackiert worden. Die Studie geht daher nicht nur der Frage nach, wie sich Ludwig XIV. während seiner langen Regierungszeit mit den Mitteln der bildenden Kunst hat darstellen lassen, sondern auch, wie und in welchem Umfang Anstoß an diesen künstlerischen Selbstdarstellungen des französischen Monarchen genommen wurde. Ein Bilderstreit europäischen Ausmaßes entzündete sich vornehmlich an der Monopolisierung der Sonnenmetapher durch den französischen König, an dessen zahlreichen monumentalen Ehrenstatuen sowie an den ihm gewidmeten umfangreichen Gemäldezyklen im Residenzschloss Versailles. Anhand der Rekonstruktion signifikanter Fallbeispiele solcher Bilderstreitigkeiten kann nachgewiesen werden, dass Ludwig XIV. immer wieder im Laufe seiner langen Regierung dazu genötigt werden konnte, seine künstlerischen Selbstdarstellungsstrategien zu überdenken und den veränderten politischen Machtverhältnissen anzupassen. Die Arbeit beruht auf der Auswertung umfangreichen Bild- und Schriftmaterials, vor allem zahlreicher bisher noch nicht publizierter Berichte ausländischer Diplomaten. Diese Quellen machen deutlich, dass bildkünstlerische Erzeugnisse von den Zeitgenossen Ludwigs XIV. nicht nur als legitime Mittel der Glorifizierung des Herrschers verstanden worden sind, sondern vielmehr auch als aktive Instrumente zur Durchsetzung konkreter politisch-militärischer Ziele.