Barockes Kochbuch 1740
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Wie und was kochte das Bürgertum 1740 in Österreich? Dieser Frage stellten sich Haubenkoch Adi Bittermann und Koautorin Katharina Puschnig, indem sie ausgewählte Rezepte aus dem Werk Nutzliches Koch-Buch. Oder: Kurtzer Unterricht / In welchem Unterschiedene Speisen Gut zu zubereiten beschriben seynd. Erstlich zu Wienn in kleineren Form gedruckt, Anjetzo aber / Da vil der Kocherey Verständige, dises Buch wegen ihrer gut- und sichergestelten Einrichtung sattsam approbieret haben, auf vilfältiges Ersuchen in disem Form wiederum neu zum Druck beförderet. (Steyr: Johann Adam Holtzmayr seel. Wittib und Erben 1740) ins 21. Jahrhundert „übersetzten“. Was hat sich in der heutigen Küche erhalten, was ist verschwunden? Die Rezepte sind knapp und verständlich geschrieben. Mit vielen Fachtipps und Tricks. Mit Originalrezepten und einem ausführlichen Index der barocken Küchensprache. „... nimm ein gute Rind-Suppen, brenn es schön dicklet ein, mache es ansäuerlicht mit Wein und Eßig, gewürtzt mit gemischten Gewürtz, und gestossenen Gewürtz-Näglein, richte das Fleisch in ein Rein oder Kessel, die Suppen darüber gegossen, nimm klein geschnittene Lemoni-Schäler, laß aufsieden, und gibs auf den Tisch ...“ Eine wunderbare kulinarische Zeitreise in die Geschmackswelt des Bürgertums zur Zeit Kaiserin Maria Theresias. Ein Stück fast 300 Jahre alter Kochkultur. Dies ist kein Kochbuch für schnelle Gerichte, sondern eine Anleitung zum Experimentieren und Genießen. Es wurde schon damals nachhaltig gekocht, sozusagen „Slow Food“ von 1740. Mit Beiträgen von Ingrid Haslinger zum Thema „Tafeln im Barock und Rokoko“, von Bernardette Kalteis zum Thema Gewürze und amüsanten sowie informativen Einleitungen über den historischen Hintergrund zu den einzelnen Kapiteln von Hannes Etzlstorfer. Ein barockes Gesamtkunstwerk und eine Fundgrube für Feinschmecker und Liebhaber der österreichischen Küchengeschichte.