Macht in Frauenhand
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Essens Geschichte beginnt nicht erst mit der Industrie, sondern wurde lange Zeit durch das freiweltliche Damenstift bestimmt. Dieses war in mancher Hinsicht eine Besonderheit: In einer patriarchalischen Umgebung regierten hier fast 1.000 Jahre lang Frauen des hohen Adels, die oft von weit her, sogar aus der Schweiz, aus Thüringen und Sachsen nach Essen kamen. Wie sie regierten, wie sie sich gegen die Begehrlichkeiten benachbarter Mächte zur Wehr setzten, wie sie Konflikte mit der Stadt Essen und innerhalb des Stiftes meisterten, wird ebenso dargestellt wie das Leben dieser Gräfinnen und Prinzessinnen. Die Erziehung im Stift, religiöse und weltliche Pflichten, Lebensstandard, Freizeit und Spiele, Festlichkeiten, Kleidung und Ernährung, der Umgang der als „Singles“ lebenden Frauen mit Männern, ihre Art des „Mobbing“ gegeneinander, auch Krankheit und Tod bilden einen wesentlichen Teil des Buches. Es wird gezeigt, dass diese Stiftsdamen nicht abgeschoben in einer klösterlichen Welt lebten, sondern im Netzwerk des katholischen Reichsadels eine wichtige Funktion erfüllten.
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