Fenny Skaller. Ein Leben der namenlose Liebe
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Fenny Skaller, ein Mann in den Vierzigern, blickt zurück auf sein Leben. Anhand von Fotos erlebt er erneut Enttäuschungen und beglückende Momente, erinnert er sich, wie ihm allmählich bewusst wurde, dass er Jungen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren liebt. Ein Zeitungsjunge in Paris, der Fenny Skaller ein Foto von sich geschenkt hat, öffnete ihm die Augen für die Möglichkeit, dass auch diese Form der Liebe auf Erwiderung hoffen darf: „Sie küssen mein kleines Bild, Monsieur - Warum küssen Sie nicht lieber mich selbst?“ Der Roman trägt deutlich autobiographische Züge. Friedrich Kröhnke zu dem vor rund hundert Jahren geschriebenen Text: In Berlin erlebt Fenny Skaller in allen Spielarten die „namenlose Liebe“, es ist Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, und alles ist so frisch, als wäre es gestern geschrieben, gestern geschehen. Sicher macht es mich schmunzeln, wenn Fenny seine „Cigarre“ raucht, auf der Straße einen Jungen kennen lernt, weil ihm zufällig „sein Stock entgleitet“, er den Fünfzehnjährigen nun siezt. Und doch sind die Begegnungen, die Typen, die Psychologie kein bisschen anders als heute, wenn Männer und Jungen einander begegnen, solche Männer und solche Jungen. Es frappiert. Es bestürzt geradezu. Selbst Mackays gleichbleibend erhabener Ton wird unterbrochen und ergänzt und wahr, wenn die Jungen reden: „Ich kann nur das Gequatsche nicht leiden.“