Delphi - das Orakel
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In den über tausend Jahren seines Bestehens in geschichtlicher Zeit wurde in dem antiken Delphi neu ausgehandelt, was menschlich, was göttlich ist. Die Tempelinschrift 'Erkenne dich selbst!' zentriert das Heiligtum um den Menschen, während Apollons Spruch durch seine Orakelpriesterin, die Pythia, die alten Schicksalsgewalten verdrängt. Der Gott halte es dabei nicht wie ein Bauchredner, beteuert Plutarch, um klarzustellen, dass da nicht die Person in der Maske der Pythia oder gar ein Dämon sprach, sondern der Gott selbst durch sie in der ersten Person Singular. In Delphi wohnten nicht nur die Götter, sondern auch der Mensch. Und der befand sich auf dem Weg zu mehr Bestimmung über sich selbst, ja zur eigenen Existenz, zur Verantwortung für sein Handeln. Das Buch fasst den Stand der Altertumsforschung zusammen und gibt erstmals eine kulturpsychologische Würdigung der Fakten und Fiktionen um das einstige Zentrum der antiken Welt. Dabei wird das weltberühmte Orakel nicht isoliert betrachtet, sondern vielmehr als Teil von 'Delphi als Gesamtkunstwerk' und darüber hinaus als Teil der antiken Welt.