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Ein provozierend leiser Roman, der in die Intimität einer Mutter-Tochter-Beziehung führt, erzählt mit Härte und Erbarmen. Johanna steht am Bett ihrer toten Mutter und hört, wie sie atmet. Diese Sinnestäuschung leitet die Inventur ihrer Kindheit ein. Mit einem Plastiksack voller Habseligkeiten verlässt Johanna das Krankenhaus und kehrt in die mütterliche Wohnung zurück, in der sie einst lebte. Zwanghaft sortiert sie Textilien nach Temperaturverträglichkeit. Während die Waschmaschine läuft, werden alltägliche Dinge zu Auslösern für Erinnerungen an vergessene Wörter und Erlebnisse. Die einst selbstverständlichen Fahrten zum Grab des Großvaters erscheinen nun in einem unheimlichen Licht. Was einst harmonisch wirkte, wird plötzlich fragwürdig. Die Genauigkeit und Intensität, mit der die Protagonistin ihre verschütteten Erinnerungen anspricht, offenbart das Ungesagte, das mitschwingt. Ähnlich verhält es sich mit den Geschichten aus dem Sudetenland, die Mutter und Großmutter mehr verschwiegen als erzählt haben. Johanna versucht immer wieder, die Wohnung zu verlassen, sitzt jedoch fest, bis sie gegen Mitternacht eine Pizza bestellt und die Pizzabotin Svetlana, eine rußlanddeutsche Lehrerin, sich zu ihr an den Küchentisch setzt.
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