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Die hier zusammengetragenenen Berichte handeln von Schwerverbrechern: von einem Morder und einer Morderin, die zum Tode verurteilt wurden. Sie handeln aber auch von den Pfarrern, die die 'Malefikanten' vor ihrer Hinrichtung seelsorgerlich betreut haben. Aufgabe der Geistlichen war es, die Verurteilten vor ihrem Gang zum Schafott zu bekehren und zu einem offentlichen Bekenntnis ihrer Umkehr zu bewegen. Im 18. Jahrhundert haben dem Pietismus nahestehende Pfarrer detaillierte Aufzeichnungen daruber verfasst, wobei in der Schilderung die Grausamkeit des Verbrechens und die Gnadenhaftigkeit der Bekehrung bewusst zueinander in Spannung gesetzt wurden. Die in speziellen - naturlich auch an die Sensationsgier des Publikums appellierenden - Sammlungen und Zeitschriften veroffentlichten Berichte hatten sowohl einen abschreckenden als auch einen erbaulichen Zweck. Sie sollten die Leser mahnen und zu rechtzeitiger Umkehr zum wahren christlichen Glauben bewegen. Malefikantenberichte sind als literarisches Genre ein relativ spates Erzeugnis der reichen pietistischen Exempelliteratur. Der Kommentar erschliesst kritisch auch die sozialgeschichtlichen Kontexte.
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Bekehrung unterm Galgen, Manfred Jakubowski-Tiessen
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- 2011
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- (Paperback)
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