Metaphysik der Sozialpolitik
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Das Buch behandelt das theologisch u.a. von Theodor Haecker und Henry Newman geprägte Gesamtwerk des Malerdichters Richard Seewald (1889-1976) im Rahmen einer inter-textuellen Re-Konstruktion von sozialen Kreisen solitärer Gleichgesinnter im Kontext der Rezeption des Renouveau catholique. Dabei kristallisieren sich verschiedene, mitunter von Verlagen wie Hegner, Kösel, Knecht, Glock und Lutz geförderte Netzwerke heraus, die um einen modernisierten, post-neuscholastischen - kultur- und zivilisationskritischen - sozialen Katholizismus kreisen. Unterschiedliche Beziehungslinien und verschiedene, sich überschneidende theologisch-literarische Netzwerkkreise zeichnen sich ab, die u.a. Hans Urs von Balthasar, Paul Claudel, Romano Guardini, Wilhelm Hausenstein, Heinrich Lützeler, Gabriel Marcel, Ernst Michel, Karl Pfleger, Max Picard, Josef Pieper, Erich Przywara, Edzard Schaper, Reinhold Schneider, Joseph Wittig, Alois Wurm, Peter Wust u.v.a. umfassen. Dabei wird eine existenziell weltoffene, liebende Haltung eines sozial gesinnten Katholizismus erkennbar, der jedoch in seinen Sozialordnungsideen einerseits nicht an die Tiefe eines religiösen Sozialismus in der Tradition von Paul Tillich (1886-1965) heranreicht, andererseits in seiner habituellen Psychodynamik als sozialer Konservatismus deutlich abzugrenzen ist vom borderlinen Eskapismus in Strömungen der Konservativen Revolution. In einer Tiefe hinter diesem Drehbuch steht nochmals eine andere Frage: Die Bedürftigkeit und die Möglichkeit einer Metaphysik der Sozialpolitik.