Das Lied der Bettler
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In einem Fresko von ungezählten Schicksalen entfaltet Nagib Machfus die Legende von Aschur an-Nagi, dem »Auserwählten«, und seinem Viertel in der Altstadt von Kairo. Hier ist die Zeit stehen geblieben, das Viertel folgt seit jeher seinen eigenen Gesetzen. Die Betrüger und Bettler, die in den engen Gassen ihr Leben fristen, aber auch die Bediensteten, Trödler und Kneipenbesitzer stehen unter dem Schutz des Bandenkönigs und seiner Verbündeten. Ihr Urahne ist Aschur, ein Findelkind, das zu einem Mann heranwächst, stark wie das Tor eines Derwischklosters. Mit ihm steigt der Stern des Viertels, er sorgt für Ordnung, Wohlstand und Gerechtigkeit, bis er eines Tages spurlos verschwindet. Das Viertel droht in Chaos und Korruption zu versinken. In diesem Spätwerk, das 1977 entstanden ist, fabuliert Machfus so kühn wie kaum je zuvor. In einer Sprache mit fantastischen und mystischen Untertönen, die von den Gesängen der Derwische inspiriert zu sein scheint, sinnt er über Glück und Unglück, Macht und Ohnmacht nach.