Die Hirnkönigin

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Die Journalistin Kyra Berg wechselt vom Feuilleton des Berliner Morgen ins Ressort Mord- und Totschlag. Während sie an einer Serie über Berliner Mörderinnen arbeitet, wird die Hauptstadt von einer besonderen Art der Kopflosigkeit heimgesucht: Die Leiche eines pensionierten Bibliotheksangestellten wird entdeckt, und es scheint, als hätte ein Mörder es auf Kulturschaffende abgesehen. Kyra hat auch in ihrem Privatleben genug zu kämpfen. Ihr Kollege Franz Pawlak ist ihr zu aufdringlich, und sie kann sich nicht an eine Liebesnacht mit einem attraktiven Kellner erinnern. Auch ein Abenteuer mit der Tochter des Chefredakteurs bleibt nicht ohne Folgen. Thea Dorn kombiniert spannende Handlung mit Situationskomik und findet stilistische Entsprechungen für das außergewöhnliche Seelenleben ihrer Täterfigur. Die anfänglichen Befürchtungen, es mit einer weiteren bildungsbürgerlichen Spielerei zu tun zu haben, erweisen sich als unbegründet. Das Finale überrascht mit einer angloamerikanischen Freizügigkeit, die den Krimi mit den Traditionen des Schauerromans verbindet. Die Autorin, die zuvor Universitätsleben und Opernmilieu thematisierte, bringt nun die Presse ins Spiel und bietet einen tiefen Einblick in den Alltag ihrer Charaktere. Blut, Wahnsinn und Berliner Schnauze schaffen beste Voraussetzungen für einen gelungenen Leseabend.