Hier bin ich, mein Vater
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Der „Held“ dieses Romans, Otto Maier, Barpianist und österreichischer Jude, gerät in die Fänge der Gestapo. Der zuständige Gestapobeamte Franz Macholdt, ein ehemaliger Schulkamerad von Otto, versucht ihn zu Spitzeldiensten zu erpressen, indem er ihm für den Fall seiner Mitarbeit die Freilassung seines Vaters aus dem KZ verspricht. 1939, kurz vor Ausbruch des Krieges, schreibt Otto Maier in einer Pariser Gefängniszelle seine Geschichte nieder, beginnend mit seiner Kindheit. Ottos Verhältnis zum Vater pendelt zwischen Liebe, Verehrung und Sich-unverstanden-Fühlen hin und her, der vernunftorientierte Vater und sein künstlerisch-kreativer Sohn geraten oft aneinander. Otto will Pianist werden, der Vater ist einverstanden, trotzdem hat Otto ein schlechtes Gewissen. Als der Vater sehr früh von der Gestapo abgeholt wird, fühlt Otto sich verantwortlich und lässt sich – unter Zugzwang – auf den Spitzeldienst ein. Der Roman endet mit einem Gespräch Ottos mit seinem Religionslehrer, einem Kammerstück, in dem es noch einmal um alles geht: den Versuch, Rechenschaft abzulegen über den Verrat an seinen Freunden und sein Scheitern; sich Klarheit zu schaffen über den verzweifelten Irrweg, den Otto in einer aus den Fugen geratenen Zeit gegangen ist, durch die tiefsten moralischen Niederungen hindurch bis zur biblischen Höhe der Erkenntnisse. Der Roman entstand in Torbergs amerikanischer Exilzeit und erschien erstmals 1948. 1970 wurde er von Ludwig Cremer verfilmt, in den Hauptrollen: Peter Vogel, Erika Pluhar, Helmut Lohner.
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