Die Rolle des Erzählers als Außenseiter in Christian Krachts "Faserland" und "Der gelbe Bleistift"
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Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Arbeit wird die Identität der Erzähler mit der Erzählweise in den beiden Werken verglichen, um die Frage klären zu können, ob sich Anhand der Erzählstrukturen und des Sprachstils Rückschlüsse auf den Autor selbst anstellen lassen. Im ersten Kapitel der Arbeit werden die Anfänge des literarischen Ästhetizismus dargelegt und Oscar Wildes Figur des "Dandys" erläutert, die als stilistische Vorlage für Kracht fungiert. In Bezugnahme auf Bastian Domschs "antihumanen Ästhetizismus" werden Erzählfunktion und Autonomieanspruch ästhetischer Texte bis hin zum Reisemotiv bei Kracht erörtert. Anschließend wird auf Entstehung und Renaissance der Popliteratur eingegangen und, neben Dirk Niefangers Unterscheidung zwischen zwei Generationen von Popautoren, die Bedeutung neuerer Popliteratur geprüft. Im zweiten Kapitel wird die Relevanz der Authentizität von Erzählfiguren in Bezug auf die Glaubwürdigkeit Christian Krachts erläutert. Mit einer knappen Darstellung von Genettes Paratext-Theorie wird deutlich, wie Kracht seine Leser provoziert und die Nachfrage nach seinen Publikationen steigt. Innerhalb wiederkehrender Erzählmuster kristallisiert sich das Bild des Erzählers in der Tradition ästhetizistischer Literatur heraus. Die Identität des Erzählers als Außenseiter der Gesellschaft entpuppt sich. Abschließend wird geklärt, ob die Rolle des Erzählers als Außenseiter lediglich eine provokative Funktion einnimmt oder als poetischer Hilfeschrei des Erzählers gewertet werden muss. Christian Kracht schafft 1995 mit seinem Romandebüt "Faserland" eines der bedeutendsten Werke junger, deutscher Literatur nach 1989. Mit der deutschen Wiedervereinigung in den neunziger Jahren und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Umbruch verjüngt sich der nationale Literaturbetrieb. Autoren wie Christian Kracht sorgen mit ihren provokativen Werken für eine Renaissance der Gattung "Popliteratur".