LEHRBUCH ÜBER DIE BEHANDLUNG BESONDERER KINDER IN DER KINDERZAHNHEILKUNDE
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Prioritäten und Einstellungen können ein Hindernis für die Mundpflege sein. Die Bemühungen des Pflegepersonals zur Förderung der Mundgesundheit und das Interesse an mundgesundheitsbezogener Aufklärung wurden positiv mit dem Funktionsniveau, den Fähigkeiten und der Unabhängigkeit einer Person mit SHCN in Verbindung gebracht. Mangelndes Bewusstsein und Wissen von Eltern und Ärzten in Bezug auf die Behandlung von Kindern mit SHCN kann Menschen mit SHCN davon abhalten, eine präventive zahnärztliche Versorgung in Anspruch zu nehmen. Andere Gesundheitszustände können wichtiger erscheinen als die Zahngesundheit, insbesondere dann, wenn der Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und allgemeiner Gesundheit nicht gut verstanden wird.1 Personen mit SHCN können ein höheres Maß an Angst vor der Zahnpflege ausdrücken als Personen ohne Behinderung, was sich negativ auf die Häufigkeit der Zahnarztbesuche und damit auf die Mundgesundheit auswirken kann. Die Beurteilung von Angst oder Zahnarztangst ist in dieser Bevölkerungsgruppe schwierig, und in einigen Fällen ist eine Einschätzung durch Berichte der Eltern oder Betreuer hilfreich. Bei Patienten mit SHCN sind zusätzliche Überlegungen zur Verhaltensführung erforderlich, einschließlich der Entwicklung des Patienten, seines Bildungsniveaus, seiner kognitiven Fähigkeiten, seiner Kooperation in medizinischen Situationen, der Auslöser für unkooperatives Verhalten und der Beruhigungsstrategien.