Der Vertrag von Lissabon
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Thema: Europäische Union, Note: 2,7, Universität Erfurt, Sprache: Deutsch, Abstract: Nachdem die Anfänge der EU in den fünfziger Jahren rein wirtschaftlichen Inhalten gehorchen sollten und die Folgejahrzehnte von einer Politik der kleinen Schritte geprägt waren, erhielt die Entwicklung der Europäischen Union durch den Vertrag von Maastricht aus dem Jahr 1992 katalysierende Wirkung. Die insbesondere auf politische Zusammenarbeit und wirtschaftliche Integration beruhende Europäische Gemeinschaft wurde so durch den neu geschaffenen EU-Vertrag zur Europäischen Union, die fortan auch eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik und die Zusammenarbeit der Justiz- und Innenpolitik umfasste. Bereits an dieser Stelle der europäischen Geschichte wurde ersichtlich, dass man sich, um auch mit einer steigenden Mitgliederzahl handlungsfähig zu bleiben, einer institutionellen Reform unterziehen muss. Deshalb wurde der Vertrag von Maastricht seitdem mehreren Änderungen unterzogen. Allerdings ist es weder durch den Vertrag von Amsterdam 1997, noch durch den Vertrag von Nizza 2001 gelungen, die institutionelle Struktur der Europäischen Union entscheidend und gewinnbringend zu modernisieren. Und das, obwohl die EU durch die voranschreitende Aufnahme neuer Mitglieder mittlerweile über eine Bevölkerungszahl jenseits einer halben Milliarde Menschen verfügt (Vgl., Eurostat Pressestelle: Europäische Demografie. EU27 Bevölkerung von 501 Millionen am 1. Januar 2010) und gemessen am Bruttoinlandprodukt den größten gemeinsamen Markt der Welt bildet.(Amt für Veröffentlichungen: Fakten und Zahlen über Europa und die Europäer, 2010, S.46) Nachdem im Jahr 2005 eine weitere Reform an den negativen Referenden in den Niederlanden und Frankreich gescheitert ist, liefert der Vertrag von Lissabon den vorläufig letzten und vierten Versuch einer Reform. Durch diesen wird die EU einer bedeutsamen strukturellen und institutionellen Reform unterzogen.