Paul Ehrlich. Sein Leben und der "Krieg" um das Salvarsan
Authors
More about the book
Studienarbeit aus dem Jahr 2022 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Technische Universität Dresden, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit betrachtet den Lebensweg, den Paul Ehrlich als Sohn eines Destillateurs, über seine Studienzeit hinweg bis zu seinem Wirken in Berlin und Instituten in Frankfurt am Main, wobei der medizinische Werdegang Ehrlichs beleuchtet wird. Ein besonderes Augenmerk liegt infolgedessen auf der Art und Weise der Anfeindungen, denen Paul Ehrlich ab dem Jahr 1910 ausgesetzt war, und dem Salvarsan Prozess 1914, in dem Ehrlich als Zeuge aussagte, um sein Heilmittel vor Gericht zu verteidigen. Es war im Spätherbst 1908 als Paul Ehrlich von einer Reise aus Berlin, wo seine Tochter das nächste Enkelkind geboren hatte, nach Frankfurt am Main zurückkehrte. Dort empfing ihn die erfreuliche Nachricht aus Stockholm, dass ihm, zusammen mit dem russischen Immunologen Ilja Metschnikow, der Nobelpreis für Medizin verliehen werden solle. Es war seine Entlohnung für jahrzehntelange Arbeit im Bereich der Immunologie und seinem maßgebenden Beitrag zur Standardisierung von Wertbestimmungen bei der Erstellung von Heilseren. Die Krönung einer Forscherkarriere, die in den vergangenen dreißig Jahren unter anderem von schwerer Krankheit, Konflikten und persönlichen Krisen gezeichnet wurde. Was Paul Ehrlich am 10. Dezember 1908, als ihm der schwedische König jenen Preis verlieh, aber wohl noch nicht ahnen konnte, war, dass der tatsächliche Höhepunkt seines Lebens noch vor ihm stand. Mit der Entdeckung von "Salvarsan", einem Heilmittel gegen die Syphilis, gilt Ehrlich als Schöpfer der Chemotherapie. Doch neben seiner Rolle als Wohltäter der Menschheit, wie ihn sein ehemaliger Schulfreund Albert Neisser auf der 82. Versammlung Deutscher Naturforscher hochleben ließ, begann für Ehrlich ab der industriellen Produktion und dem Verkauf des Salvarsans eine Zeit, die dunkle Schatten auf sein Werk warf und ihm gegenüber in andauernden Beschuldigungen, Verleumdungen und antisemitischen Anfeindungen ausuferte und ihm sowohl psychisch als auch physisch bis zu seinem Tod 1915 in Mitleidenschaft nahmen.