Günter Grass' Fluchten aus den kleinen Verhältnissen in "Beim Häuten der Zwiebel". Von der Kindheit bis zur Einberufung
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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Danzig zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Stadtteil Langfuhr. Labesweg 13. Eine der neunzehn Parteien in dem dreistöckigen Wohnhaus bildet die vierköpfige Familie Grass, die eine Zweizimmerwohnung bewohnt. Die Toilette befindet sich auf der Zwischenebene und muss sich mit anderen Familien geteilt werden. Der bereits stark limitierte Wohnraum wird durch die Expansion des Kolonialwarenladens, den die Eltern führen, zusätzlich verengt. In diesen im wahrsten Sinne des Wortes bedrückenden Verhältnissen wuchs einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit auf; Günter Grass. In seinem autobiographischen Werk "Beim Häuten der Zwiebel", dessen angemessene Rezension von dem Medienaufschrei rund um Grass' SS-Offenbarung überschattet wurde, wird erstmals spezifisch ersichtlich, inwieweit Grass unter den Verhältnissen seiner Kindheit litt, inwieweit sie ihm in seinen Entscheidungen an verschiedenen Abzweigungen, die der individuelle Lebensweg in sich birgt, beeinflussten und damit sein Leben prägten. In der vorliegenden Untersuchung werden die spezifischen Leiden des jungen Grass an den kleinen Verhältnissen und v.a. an der Enge der Wohnung herausgearbeitet und davon ausgehend aufgezeigt, welche Konsequenzen und Lebenslinien diese nach sich zogen. Grass flüchtete nämlich auf verschiedenste Weisen aus diesen Verhältnissen. Diese Fluchten werden spezifisch untersucht und erläutert.