Arnold Zweig
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1987 fand zum ersten Mal ein Gedankenaustausch zwischen Wissenschaftlern aus Ost und West über Arnold Zweig statt - ein Autor, dessen Stellung in der deutschen Literatur in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst heftig umstritten war und der nach seinem Tode im Jahre 1968 von der Literaturwissenschaft nur wenig beachtet wurde. Das Symposium in Cambridge anlässlich von Zweigs 100. Geburtstag machte indessen deutlich, welche Aufmerksamkeit Arnold Zweig als Erzähler, Chronist und Essayist verdient und wie viele Aufgaben die Zweigforschung noch zu lösen hat. Der vorliegende Band versammelt Beiträge aus dem II. Internationalen Arnold-Zweig-Symposium 1991 in Gent, in welchem drei als Desiderata erkannte Aspekte des Zweigschen Werks zur Diskussion standen: das Frühwerk, die Beziehungen zur Psychoanalyse und die Beziehungen zum Marxismus. Zusammen ergeben sie ein Bild der weitläufigen Affinitäten und Übergänge, die Zweigs Schriften von seinen Anfängen bis zu den Romanen der 50er und 60er Jahre durchziehen. Zugleich werden Probleme der Edition und der Auswertung des Nachlasses behandelt. Im einzelnen werden u. a. Zweigs zionistisches Engagement im Frühwerk untersucht, die Funktion psychoanalytischer Motive in verschiedenen Werken des Autors und seine Beziehung zu Freud aufgezeigt, Interpretationen der Romane «Junge Frau von 1914» und «Einsetzung eines Königs» unternommen sowie politische Überzeugungen Arnold Zweigs ausgeleuchtet.