Philosophie der Geschichten
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Wilhelm Schapp (1884-1965), Philosoph und Jurist, hat sein philosophisches Studium bei Rickert, Dilthey und Simmel begonnen und, seit 1905, bei Edmund Husserl in Göttingen fortgesetzt. Hier legte er 1909 seine Dissertation „Beiträge zur Phänomenologie der Wahrnehmung“ vor, die zu den Hauptschriften der klassischen Phänomenologie zählt. Von 1930 an veröffentlichte Schapp eine mehrteilige Untersuchung zur Rechtsphänomenologie. Sie führt ins Vorfeld der nach 1945 entwickelten Philosophie der Geschichten, einer Philosophie, die sich nicht nur von Phänomenologie und Transzendentalphilosophie abkehrt, sondern in letzter Konsequenz auch den Bruch mit der logozentrischen Tradition im abendländischen Denken vollzieht. In Schapps Philosophie der Geschichten, die selbst epische Züge besitzt, lösen Geschichten, unser Verstricktsein in Geschichten und wir als In-Geschichten-Verstrickte die überkommenen philosophischen Konzepte 'Welt', 'Sein' und 'Mensch' ab und weisen Denken und Sprechen neue Positionen zu. Schapps Ansatz ist ohne Vergleich in der neueren Philosophie, ist konkret und poetisch zugleich.