Kraftbayrisch
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Als 'Kraftbayrisch' 1912 erschien, machte das Buch Schlagzeilen. Auf Beschluß des Königlichen Landgerichts I wurde es beschlagnahmt und ein Verfahren gegen Georg Queri 'wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit' eingeleitet. Einer der ersten, die sich rückhaltlos für die Veröffentlichung dieses Buchs einsetzten, war Ludwig Thoma: 'Ganz allgemein halte ich ein Wörterbuch der erotischen Redensarten zur vollständigen Kenntnis eines Volkstums für äußerst wertvoll. Wenn aber, wie im Altbayrischen, gerade auf diesem Gebiet sich erst ganz der unerschöpfliche Witz, die gesündeste Kraft eines prachtvollen deutschen Volksstammes zeigt, dann ist eine solche Sammlung notwendig; ihr Fehlen hieße ein wichtiges Element übersehen. Aus Prüderie – denn die Sittlichkeit hat mit diesem ganzen Aufpassertum nicht das mindeste zu tun – eine Sammlung alter und neuer Kraftworte, die immer wieder im Volke entstehen, unterdrücken, heißt wirkliche Volkskunde verbieten.' – 'Kraftbayrisch' wurde schließlich freigegeben und die Kosten der Staatskasse aufgebürdet.