Schalentheorie

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Die Schalentheorie hat sich über ein Jahrhundert entwickelt und ist weit mehr als ein Versuch, die Vibration von Kirchenglocken zu untersuchen. Sie bildet die Grundlage für die Analyse und Berechnung zahlreicher Konstruktionen in Maschinen-, Flugzeug- und Schiffbau sowie im Bauingenieurwesen. Ihr praktischer Wert sichert ihr einen Ehrenplatz als wesentlicher Teil der Theorie elastischer Körper. Das Interesse an der Schalentheorie bleibt ungebrochen, besonders in den letzten drei Jahrzehnten, in denen die Computertechnik eine entscheidende Rolle spielt. Computer sind mittlerweile unverzichtbar für die Lösung praktischer Probleme von Flächentragwerken. Es stehen universelle Programme zur Verfügung, die meist auf den Methoden der finiten Elemente oder der finiten Differenzen basieren. Die Literatur zur Schalentheorie ist umfangreich, mit zahlreichen Lehrbüchern und Monographien, die ein breites Spektrum an Themen abdecken. Dennoch gibt es eine Lücke im „Parameterraum“ der verfügbaren Bücher: Die meisten behandeln fast ausschließlich die lineare Theorie, und wenn endliche Verformungen berücksichtigt werden, sind sie oft auf eine „mittlere Größenklasse“ beschränkt. Zudem wird der Membranspannungszustand ausführlich untersucht, während Biegespannungen häufig als weniger wichtig erachtet werden.